Skip to content

Dem Land seine Bilder geben #3: Dabbel Trabbel

von Dorothea Neukirchen 1981
am 29.1.2023 um 16 Uhr in der Bonner Kinemathek (Brotfabrik)

– Die Regisseurin Dorothea Neukirchen und der Hauptdarsteller Jochen Schröder werden bei der Veranstaltung anwesend sein. Moderation: Marcus Seibert –

Das Filmbüro NW zeigt in der Filmreihe „Dem Land seine Bilder geben“ Filme aus 42 Jahren Filmbüro an ihren Entstehungsorten. Nach Sydney an der Wupper von Bettina Woernle in Wuppertal und Barmherzige Schwestern von Annelie Runge in Bonn zeigen wir die Kinokomödie Dabbel Trabbel von Dorothea Neukirchen, der ersten Frau im Vorstand des Filmbüro NW, ebenfalls in Bonn.

„Dabbel Trabbel“ D 1981. 35 mm. 89 Min. Regie und Drehbuch Dorothea Neukirchen, Kamera Jacques Steyn, Schnitt Tanja Schmidbauer, Musik Jürgen Knieper, Hauptdarsteller:innen: Gudrun Landgrebe, Jochen Schroeder. Produktionsfirma: ZDF und Multimedia Gesellschaft für audiovisuelle Information mbH (Hamburg). Produzent: Jürgen Kriwitz. Premiere 7.5.1982

Eigentlich sind die sozial engagierte Rechtsanwältin Anke und ihr etwas jüngerer Ehemann Philip, der vor einer gehobenen Beamtenlaufbahn im Bonner Ministeriumsbetrieb steht, ein glückliches Paar. Doch dann gibt es doppelten Trouble. Zum einen fehlt Anke noch etwas zur “perfekten Beziehung”: Sie will ein Kind. Zum anderen wird die Wohnung, in der sie seit Studentenzeiten in einer Fünfer-WG leben, in eine Eigentumswohnung umgewandelt.  Sie müssen ausziehen oder kaufen. Philip sieht seine Freiheit gleich doppelt bedroht: Er will weder Wohnungseigentümer noch Vater werden, sondern lieber nach Afrika. Unterdessen spitzt sich die Lage in der WG zu. Symbolisch fällt eine Marx-Büste vom Tisch. Und Philip lässt sich ständig neue Ausreden einfallen, um sich vor dem Vaterwerden zu drücken. Eines Tages reicht es Anke. Sie sieht sich nach einem “paarungsfreudigeren” Ersatzmann um. Damit entfacht sie bei Philip heftige Eifersucht…

Mit Leichtigkeit und viel Humor erzählt Dorothea Neukirchen eine scheinbar ganz alltägliche Geschichte, angesiedelt in der Hauptstadt Bonn zu Zeiten der alten Bundesrepublik. Dorothea Neukirchen selbst: „Mir geht es gerade um diesen schmalen Grat zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit, den die Engländer und Amerikaner so kultiviert haben.“ Vorbild waren für sie Screwball-Komödien, in denen ein Paar an den Rand der Trennung geführt wird und doch (vielleicht) zusammenbleibt.

Der Film war für Gudrun Landgrebe (Die flambierte Frau) die erste Kinorolle. Auch Jochen Schröder, der bereits mit Die große Flatter im Fernsehen auf sich aufmerksam gemacht hatte, wurde damit erstmals dem Kinopublikum bekannt.

Dorothea Neukirchen war die einzige Frau, die einzige Schauspielerin und Kölnerin im Gründungsvorstand des Filmbüro NW. „Ich hatte gerade meinen ersten Spielfilm Dabbel Trabbel abgedreht und dabei die Erfahrung gemacht, dass ich sämtliche Innenszenen in Berlin drehen musste, obwohl mein Film in Bonn spielte. Der Grund: In Berlin gab es eine Filmförderung, in NRW aber nicht. Also war ich bestens motiviert, meinen Teil zu einer Veränderung beizusteuern.“

„Dabbel Trabbel“ mit Jochen Schröder und Gudrun Landgrebe

Pressestimmen:

„In Sachen moderner Beziehungsprobleme kommen vielleicht nun auch die deutschen Komödien auf Trapp [sic!]. […] Dorothea Neukirchen hat sich mit ihrem ersten Kinofilm gleich an dieses schwierige Genre gewagt. Das Rohmaterial für ihre Komödie Dabbel Trabbel könnte frei vom wirklichen Leben abgeschaut sein.“
Cinema Nr. 5, Mai 1982

„Munter, aufgeweckt, problembewusst modern.“
Sebastian Feldmann (Rheinische Post)

„As a debut pic, this is one oft he best to emerge on the German scene this season.“
Variety

“Zwischen dem liebenswerten Chaos von Zur Sache Schätzchen (nur eben mit den aktuellen Problemen) und engagiertem Frauenfilm.“
Kölnische Rundschau

„Die Regisseurin sucht über die amerikanische screwball comedy Anschluss an die verschüttete deutsche Filmkomödientradition vor 1933. Ein weitere Mal nach May Spils ist nachgewiesen, dass Frauen im neuen deutschen Film für Komöiden eine glückliche Hand besitzen.“
Frank Scurla (WZ Generalanzeiger Wuppertal)

Die Regisseurin Dorothea Neukirchen und der Hauptdarsteller Jochen Schröder werden bei der Veranstaltung anwesend sein. Moderation: Marcus Seibert

Veranstaltungsort: Bonner Kinemathek / Kino in der Brotfabrik – Kreuzstrasse 16, 53225 Bonn-Beuel

Eintritt 9 € / 7 € – Tickets über die Bonner Kinemathek

Eine Veranstaltung des Filmbüro NW in der Reihe „Dem Land seine Bilder geben“ gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

     

An den Anfang scrollen