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Bekanntgabe der Arbeitsstipendien Film

Das Land Nordrhein-Westfalen prämiert auch in diesem Jahr vier künstlerische Spiel- und Dokumentarfilmvorhaben im Planungsstadium

Nachhaltige Projektförderung: Mit vier Stipendien zu je 9.900 Euro fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen die Entwicklung von innovativen Filmprojekten der freien Filmszene. Die Stipendien werden auf dem beliebten Berlinale-Netzwerktreffen des Filmbüro NW verliehen.

Berlin / Düsseldorf, 19. Februar 2025

Mit vier Arbeitsstipendien unterstützt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen auch in diesem Jahr die Anfangsphase künstlerischer Spiel- und Dokumentarfilmprojekte aus der freien Szene. In der aktuellen Runde des Programms erhalten vier Vorhaben von Filmemacherinnen und Filmemachern jeweils ein Stipendium in Höhe von 9.900 Euro. Mit ihren Projektideen haben sie sich aus insgesamt 160 eingereichten Beiträgen bei zwei Fachjurys durchgesetzt. Die Anzahl der Bewerbungen ist ein neuer Rekord; das sehr hohe Niveau der Bewerbungsunterlagen unterstreicht zudem die außerordentliche Bedeutung der Stipendien zur Unterstützung der freien Filmszene in Nordrhein-Westfalen. Die Förderung soll in der Vorbereitungsphase neuer Projekte kreative Freiräume schaffen. Die Stipendien-Bescheide überreicht heute (19. Februar) Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert in Berlin im Rahmen des traditionellen Berlinale-Netzwerktreffens des Filmbüro NW an die Künstlerinnen und Künstler.

„Die hohe Zahl der Bewerbungen und die herausragende Qualität der Projektskizzen zeigen, auf welch hohem Niveau in Nordrhein-Westfalen Filme gemacht werden. Für die professionelle freie Filmszene ist Nordrhein-Westfalen eine bedeutende Kreativschmiede. Ich bin gespannt auf die Umsetzung der thematisch spannenden und vielfältigen Projektideen.“

Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert und Sonja Hofmann (Filmbüro NW)

Die Stipendien für den künstlerischen Spiel- oder Dokumentarfilm erhalten:

  • Faris Alrjoob für „History of a Broken Embrace“. Faris Alrjoob gelingt es in seiner Projektidee für einen Urlaubs-Noir überzeugend, persönliche und geopolitische Konflikte miteinander zu verschmelzen. Der Jury gefiel dabei vor allem, dass Alrjoob über das Genre nicht nur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kreativ positioniert, sondern auch die wichtige Frage stellt, in welche Richtung auf der Zeitachse wir uns orientieren sollten.
  • Fabiana Fragale und Jens Mühlhoff für „SIGMA BOYS“. Das Phänomen radikaler Männlichkeit zwischen verklärter Männlichkeitshegemonie und sozialer Isolation mit ästhetisch-visuell inszenierten Tableaus zu hinterfragen, ist an sich schon spannend. Doch über die geplante Zusammenarbeit mit jungen Protagonisten, so die Jury, gelingt es dem Projekt noch einmal mehr, der komplexen Thematik gerecht zu werden.
  • Danila Lipatov für „Small Acts of Revolutionary Intimacy“. Das essayistische Projekt, das sich auf die Suche nach queeren, künstlerischen Selbstorganisationsformen in der späten DDR und der Sowjetunion begibt, überzeugte die Jury vor allem durch seinen ungewöhnlichen Umgang mit Archiven und der Konstruktion von Erinnerungen, über die das „Unsichtbare, Flüchtige, Marginalisierte“ gesammelt und das utopische Potential von „Inseln des Ungehorsams“ sichtbar gemacht werden soll.

Der Jury für die Stipendienvergabe für den künstlerischen Spiel- oder Dokumentarfilm gehörten an: die Filmemacherin, Künstlerin und Gründungsmitglied der Plattform VETO Film, Maya Connors; die Regisseurin, Drehbuchautorin und Gründungsmitglied des Dokumentarfilm-Frauen-Netzwerks LaDOC, Carolin Schmitz; der Regisseur, Produzent (Plotlessfilm) und Professor für Film, Tom Schreiber und Ruth Schiffer vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Das Stipendium im Bereich künstlerischer Dokumentarfilm für Kinder oder Jugendliche geht an:

  • Natalie Muntermann für das Projekt „WIR und die WÖLFE“. Das Dokumentarfilm-Projekt beeindruckte die Jury durch seine unkonventionelle Annäherung an ein gesellschaftlich vielfältig und kontrovers diskutiertes Thema, die Rückkehr der Wölfe in unsere Wälder. Aus Kindersicht erzählt, schildert der Film den Umgang mit dem „Fremden“ in der Heimat und bezieht dabei mythologische und märchenhafte Aspekte mit ein.

In der Jury für den künstlerischen Dokumentarfilm für Kinder oder Jugendliche tagten der KHM-Professor Alejandro Bachmann, die Kulturmanagerin Vera Schöpfer und der Filmkritiker und Publizist Rochus Wolff.

Gudrun Sommer, Sonja Hofmann, Jens Mühlhoff, Fabiana Fragale, Tom Schreiber, Maya Connors, Ruth Schiffer, Faris Alrjoob, Danila Lipatov, Natalie Muntermann, Vera Schöpfer

Die zwei Fachjurys haben die Projekte aus 160 Bewerbungen ausgewählt. Die Jurys waren von der großen Themenvielfalt, Aktualität und dem insgesamt hohen Niveau der Projektskizzen beeindruckt.

Organisiert wird die Vergabe der Förderungen vom Filmbüro NW in Kooperation mit DOXS RUHR. Weitere Informationen zu dem seit 2018 bestehenden Stipendienprogramm finden Sie unter: filmbuero-nw.de/stipendium

PDF der Pressemitteilung

Foto: Angelika Huber

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