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Verleihung Arbeitsstipendien Film 2021

Arbeitsstipendien Film vergeben

Das Land Nordrhein-Westfalen vergibt vier Stipendien für den künstlerischen Spiel- und Dokumentarfilm

Startschuss für neue Stoffe: Im Rahmen des Film Festival Cologne verleiht das Land Nordrhein-Westfalen vier Arbeitsstipendien für die Entwicklung künstlerischer Spiel- und Dokumentarfilmprojekte. Die Förderungen erhalten Filmschaffende für die Anfangsphase ihrer Projektideen. Sie sind mit jeweils 9.900 Euro dotiert.

Köln / Duisburg, 25.10.2021

Für ein Projekt braucht es gerade zu Beginn gedankliche Freiheit, nur so können Ideen entfaltet werden. Mit den vier Stipendien für den künstlerischen Spiel- und Dokumentarfilm stellt das Land Nordrhein-Westfalen Künstlerinnen und Künstlern ein finanzielles Fundament zur Verfügung, auf dem sie ihren kreativen Intentionen folgen können – frei von Formatvorgaben und Marktüberlegungen.

Am 25. Oktober wurden die Stipendiat*innen im Rahmen des Film Festivals Cologne bekannt gegeben. Drei der Stipendien unterstützen die Entwicklung eines künstlerischen Spiel- oder Dokumentarfilms, ein weiteres ermöglicht die Vorbereitung eines künstlerischen Dokumentarfilms für Kinder oder Jugendliche.

Sonja Hofmann, Geschäftsführerin des Filmbüro NW, freut sich über die starke Resonanz auf die Ausschreibung und dankt den Juror*innen für ihre Arbeit: „Die Jurys standen vor der Herausforderung, aus einer großen Anzahl von hervorragenden Einreichungen eine Auswahl treffen zu müssen. Ich gratuliere den Stipendiat*innen und wünsche ihnen viel Erfolg bei ihren Projekten.“

Das Filmbüro NW organisiert die Vergabe der Stipendien in Kooperation mit dem doxs!- Festival der Duisburger Filmwoche. Seit 2018 werden innovative Filmschaffende vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in der frühen Phase ihrer Projekte mit dieser Förderung unterstützt.

Die Stipendien für künstlerischen Spiel- oder Dokumentarfilm erhalten:

• Berta Valin Escofet für „Zukunftspolizei“ (AT). Die Filmemacherin und Kamerafrau geht in ihrem dokumentarischen Projekt der Frage nach, wie eine moderne Polizei in einem Rechtsstaat arbeitet. Zu Wort kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Polizei und Politik, die – so die Jury in ihrer Begründung – Perspektiven für „neue Formen des Zusammenlebens“ entwerfen und verhindern wollen, dass „Algorithmen die Polizeiarbeit bestimmen“. Zwischen Vision und Utopie zeige der Film „Mut für Erneuerung“.

• Julius Dommer und Tim Gorinski für „Ankertau“ (AT). Der dokumentarische Essayfilm des Filmemachers Julius Dommer und des Sound- und Videokünstlers Tim Gorinski bewegt sich im thematischen Umfeld von Bombenentschärfungen, verlassenen militärischen Sperrgebieten und unsichtbaren toxischen Gefahren. Die Jury beeindruckte, wie das Projekt „das Auditive und das Visuelle zu einem außergewöhnlichen filmischen Dialog“ verwebt. Zudem mache der Film „ein Stück finsterer Vergangenheit“ sicht- und hörbar, „die bis heute im wahrsten Sinne des Wortes nachhallt“.

• Jelena Ilic für „Eine Krankheit wie ein Gedicht“ (AT). Eine Tochter fürchtet die Freilassung ihres Vaters, der seit fünf Jahren im Maßregelvollzug sitzt: In ihrem hybriden Dokumentarfilm, der mit Archiv-Aufnahmen, Animationen und fiktionalen Sequenzen arbeitet, geht die Regisseurin der konfliktbeladenen Geschichte mit ihrem Vater nach. Das Projekt, begründete die Jury ihre Entscheidung, gebe einen Einblick in ein „intimes und ambivalentes Beziehungsgeflecht“. Gleichzeitig stelle der Film auch die Frage, „wie es einer Familie aber auch einer Gesellschaft gelingen kann, einen psychisch kranken Menschen wieder einzugliedern“.

Eine dreiköpfige Fachjury entschied über die Vergabe der Stipendien: Der Regisseur und Produzent Christian Becker, ausgezeichnet mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis für „Die Liebe frisst das Leben“ (Regie: Oliver Schwabe), die Produzentin Christine Kiauk („Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf“, „Der Kuaför aus der Keupstraße“, „Die Erfindung der Liebe“) und Isa Prahl, die für ihr Langfilmdebüt „1000 Arten Regen zu beschreiben“ zahlreiche Festivaleinladungen und mehrere Auszeichnungen erhielt.

Das Stipendium im Bereich künstlerischer Dokumentarfilm für Kinder oder Jugendliche geht an:
• Angelika Herta für „Wir Tiere“ (AT): Die Regisseurin setzt sich in ihrem Dokumentarfilmessay mit einem grundsätzlichen Dilemma des Menschseins auseinander: Der Mensch ist ein Tier, möchte aber nicht als Tier angesehen werden. Das Projekt, heißt es in der Begründung, frage sowohl nach „unserer Selbstwahrnehmung“ als auch nach der „Macht des Menschen über Natur und Tier“. Auch die formale Konzeption fand bei der Jury großen Zuspruch: In seiner „Mischung erzählerischer Stile“ verspreche der Film einen „facettenreichen, spielerischen und auch humorvollen Umgang mit dem komplexen Sujet“.

In der Jury des künstlerischen Dokumentarfilms für Kinder oder Jugendliche tagten Margret Albers vom Förderverein Deutscher Kinderfilm, der Filmemacher und Medienpädagoge Leopold Grün, seit 2019 Geschäftsführer des Netzwerks Vision Kino, sowie die Regisseurin Ruth Olshan, die an mehreren Filmschulen als Dozentin tätig ist, darunter an der ifs internationale filmschule Köln.

Zur Pressemitteilung des Ministeriums: PM_Vergabe_Stipendien_2021_mkw

Pressekontakt
Filmbüro NW e.V.
Maybachstr. 111
50670 Köln
0221-17073415 | stipendium@filmbuero-nw.de
filmbuero-nw.de

doxs!/Duisburger Filmwoche
c/o VHS Duisburg, Steinsche Gasse 26
47051 Duisburg
0203-2834164 | filmwoche@stadt-duisburg.de
do-xs.de

 

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