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DOING TIME. Dokumentarische Operationen im Umgang mit Zeit.

dfi-Symposium

am 9./10. Januar 2025 im Filmhaus Köln

Dokumentarfilme sind immer auch die Aushandlung zweier Zeitlichkeiten — die der materiellen Welt vor der Kamera und die der ästhetischen Erfahrung in der Projektion: Die Zeitlichkeit der Welt muss für den Dokumentarfilm eingefangen werden und in eine filmische Form übersetzt werden, die wiederum durch eine bestimmte Dauer geprägt ist.

Das zweitägige dfi-Symposium widmet sich dokumentarischen Verfahren, die in ihrem Umgang mit Zeit die Konventionen von Kino, Fernsehen und Streaming herausfordern, aufbrechen, erweitern und damit einzigartige Erfahrungsräume eröffnen.

Eine der genuin dokumentarischen Methoden ist die Langzeitbeobachtung, die auch eine Vielzahl an seriellen, mehrteiligen oder zyklisch konzipierten Arbeiten hervorgebracht hat. Durch die Auswahl und Verdichtung von über Jahre oder Jahrzehnte gesammelten Momentaufnahmen offenbaren Langzeitbeobachtungen persönliche, gesellschaftliche, landschaftliche oder medientechnische Veränderungen in sonst nicht wahrnehmbaren Dimensionen. Während es hier die zeitliche Raffung ist, die das Leben, das Prozesshafte, die vergehende Zeit selbst sicht- und fühlbar macht, ist auch die gegensätzliche Bewegung von Interesse: Die Dehnung der Zeit, die unter dem Label „Slow Cinema“ international zu neuem Ruhm gelangt ist. Hier bedarf es meist keiner technischen Verlangsamung des Gefilmten. Diese Filme entfalten allein durch die Differenz von ungewohnt reduziertem Schnitttempo und den Sehgewohnheiten des Publikums ihren Reiz der Entschleunigung bei gleichzeitig geschärfter Beobachtung.

Das Nachdenken über das Zusammenspiel von Zeit- und Raumerfahrung, über das Kino als Dispositiv, das seit jeher Experimentalfilm und Expanded Cinema prägt, spielt auch für den überlangen Dokumentarfilm eine wesentliche Rolle, der in den vergangenen Jahren vor allem aus asiatischen Ländern in den internationalen Kunstfilmbetrieb Einzug hielt, es in der deutschen Kinodistribution aber schwer hat.

„Queere Zeitlichkeiten“ bieten eine weitere Perspektive, um das künstlerische Ausbrechen aus normativen Zeitlichkeiten zu reflektieren und seine gesellschaftspolitische Relevanz einzuordnen.

In Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Werkstattgesprächen und informellen Gesprächsrunden werden die präsentierten Filme und künstlerischen Positionen auf ihre formalen, inhaltlichen, ökonomischen, historischen sowie sozialpolitischen Dimensionen, Zugänge und Potenziale befragt. Die ästhetischen Erfahrungen gemeinsamer Filmsichtungen bilden die Basis für diesen Dialog.

Das Symposium richtet sich an Filmschaffende aller Gewerke, Studierende, Wissenschaftler:innen und generell Dokumentarfilminteressierte.

Das Programm und die Gäste werden wir Anfang Dezember kommunizieren. Mehr dazu auf dokumentarfilminitiative.de

Veranstalterin
dfi-Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW e.V.

Konzept & Programm
Michelle Koch

Veranstaltungsort
Filmhaus Köln • Maybachstraße 111 • 50670 Köln

Pressekontakt
Stefanie Görtz • goertz@dokumentarfilminitiative.de • mobil: 0170-2037198

pdf Pressemitteilung vom 31.10.2024

Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW e.V.
Kommissarische Leitung: Michelle Koch
Filmhaus Köln
Maybachstraße 111
50670 Köln
0221 170 66 508
dfi@filmbuero-nw.de
dokumentarfilminitiative.de
facebook.com/dfi.Dokumentarfilminitiative
instagram.com/dfi.dokumentarfilminitiative

Foto: „Heimat ist ein Raum aus Zeit“. DE/AT 2019. Regie: Thomas Heise © Stefan Neuberger

 

Eine Veranstaltung der dfi – Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW e.V., gefördert von Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturamt der Stadt Köln und VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH. In Kooperation mit AG DOK Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm • Filmhaus Köln • Kunsthochschule für Medien Köln • Netzwerk Filmkultur NRW.

dfi filmbuero NEUgro AK Kultur und Wissenschaft Farbig CMYK knSTK KulturamtVFF

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