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KONSTELLATIONEN dokumentarischer Montage und Dramaturgie

dfi-Symposium
am 19./20. Januar 2023, Filmhaus Köln

Das Programm des Symposiums ist online

Die offene Form dokumentarischer Dramaturgien entsteht in der kritischen Auseinandersetzung mit Bild, Ton und Text. Doch wo beginnt und wo endet die Montage? Wer ist an der Entwicklung von filmischer Eigenlogik und künstlerischer Haltung beteiligt? Welche Methoden, Konflikte und Strukturen prägen diese weitgehend unsichtbare Arbeit?

Das zweitägige dfi-Symposium initiiert einen Erfahrungsaustausch über den Umgang mit Material und Menschen in einem ergebnisoffenen Prozess, der sich über die Arbeit im Schneideraum hinaus fortsetzt:

Gemeinsame Filmsichtungen werden durch Werkstatt- und Filmgespräche erweitert, in denen die Beteiligten ihre Zusammenarbeit bei der Konstruktion des jeweiligen Films reflektieren und mit dem Publikum diskutieren.

Unter welchen Voraussetzungen gelingt die Arbeit mit dokumentarischem Material, das aus politischen oder persönlichen Gründen eine besonders behutsame Annäherung verlangt, in Filmen wie PURPLE SEA von Amel Alzakout und Khaled Abdulwahed, SHIPWRECK AT THE THRESHOLD OF EUROPE von Forensic Architecture oder UNAS PREGUNTAS – EIN, ZWEI FRAGEN von Kristina Konrad? Wie entstehen Dramaturgien, die sich wie in Ute Adamczewskis ZUSTAND UND GELÄNDE nicht an menschlichen Identifikationsfiguren, sondern an Orten, Dokumenten und Zusammenhängen orientieren? Oder die, wie in REGELN AM BAND, BEI HOHER GESCHWINDIGKEIT von Yulia Lokshina, gesellschaftliche Zustände durch ihre erzählerische Haltung erfahrbar machen? Und wie werden aus einer Idee zwei so unterschiedliche Filme wie MICHAEL IRONSIDE AND I und LAMARCK von Marian Mayland?

In diesen Gesprächen geht es immer auch um die gesellschaftliche Funktion einer Montagepraxis, die Chronologien auflösen oder wiederherstellen, Dinge in ein Verhältnis setzen, Resonan-zen wahrnehmbar machen und unsichtbaren Zuständen Präsenz verleihen kann. Beiträge zur Entwicklung von nonkonformen Filmdramaturgien und zur Funktion und Ethik der Montage in verschiedenen Produktions- und Rezeptionskontexten (Kino, Kunst, Fernsehen, Internet) bilden den Rahmen, in dem die Gespräche stattfinden: Volker Pantenburg befragt in einem Vortrag das Potenzial der Montage, Bilder einander kritisch kommentieren zu lassen, wie es Harun Farocki in seiner Zweikanal-Installation SCHNITTSTELLE zu demonstrieren versuchte. Gabriele Voss untersucht in ihrem Beitrag verschiedene Formen des Erzählens, das Verhältnis, das sie mit ihren Rezipient*innen und deren Wahrnehmung eingehen, und die nur schwer zu begrenzende Vielfalt an Optionen und Verlaufsformen, die die Montage bereithält.

Die Herausforderungen und Möglichkeiten verschiedener Konstellationen der Zusammenarbeit und ihre Bedingungen werden in Diskussionsrunden am Ende jedes Tages ausgelotet: Welche Auswirkungen haben das Verhältnis von Zeit und Geld, von persönlicher Nähe und professioneller Distanz zu Material und Mitarbeitenden, von Arbeits-, Auswertungs- und Feedbackräumen auf die Form, die ein Film schließlich annimmt?

Als Gäste werden erwartet: Ute Adamczewski (Filmemacherin) Urte Alfs (Filmemacherin und Filmeditorin) Amel Alzakout (Bildende Künstlerin) Alejandro Bachmann (Filmvermittler, Autor und Vertretungsprofessor für Filmgeschichte und Filmtheorie / Kunsthochschule für Medien Köln) Mirjam Baumert (Filmbildung und Atelier / Filmhaus Köln) Ludwig Berger (Komponist) René Frölke (Filmemacher und Filmeditor) Carlotta Kittel (Filmeditorin und Filmemacherin / BFS) Kristina Konrad (Filmemacherin und Produzentin) Yulia Lokshina (Filmemacherin) Marian Mayland (Bildende Künstlerin und Filmemacherin) Katrin Mundt (Kuratorin und künstlerische Leitung / European Media Art Festival Osnabrück) Volker Pantenburg (Professor für Filmwissenschaft / Universität Zürich und Mitbegründer des Harun Farocki Instituts) Philip Scheffner (Filmemacher, Filmeditor und Professor für dokumentarische Praxen / Kunsthochschule für Medien Köln) Kyra Scheurer (Dramaturgin / VeDRA) Christina Varvia (Research Fellow / Forensic Architecture) Gabriele Voss (Filmemacherin, Filmeditorin und Autorin) Jan Wagner (Leitung Filmlab / Filmwerkstatt Düsseldorf)

Zum Programm

Teilnahmebeitrag (zahlbar durch Überweisung vorab oder bar vor Ort)
2 Tage: 30 € / 15 € ermäßigt
1 Tag: 16 € / 8 € ermäßigt
1/2 Tag: 8 € / 4 € ermäßigt

Veranstalterin
dfi-Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW

Konzept & Programm
Philip Widmann

Veranstaltungsort
Filmhaus Köln • Maybachstraße 111 • 50670 Köln

Pressekontakt
Stefanie Görtz • goertz(at)dokumentarfilminitiative.de

Anmeldung ab sofort möglich

Pressebild dfi-Symposium Konstellationen 2022 © dfi / Motiv: „Perspektive“, Vera Drebusch & Evamaria Schaller
Download Ankündigungspostkarte
Download Pressemitteilung vom 9.11.2022
Download Pressemitteilung vom 7.12.2022

Mehr Infos auf www.dokumentarfilminitiative.de

Eine Veranstaltung der dfi – Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW e.V., gefördert von Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturamt der Stadt Köln und VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH. In Kooperation mit Filmhaus Köln, KHM Kunsthochschule für Medien Köln, edimotion Festival für Filmschnitt und Montagekunst, BFS Bundesverband Filmschnitt Editor e.V., VeDRA Verband für Film- und Fernsehdramaturgie e.V. und AG DOK Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm

           

          

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